Die Unterführung von Linsengericht zum Bahnhof Gelnhausen soll 16 Millionen Euro kosten. Die Grünen Linsengericht sehen bei der Finanzierung den Bund in der Pflicht. Gemeinsam mit Markus Hofmann, Landtagsabgeordneter von Bündnis 90/DIE GRÜNEN für den Main-Kinzig-Kreis, den Grünen der Kreistagsfraktion sowie dem Ortsverband in Gelnhausen fordern wir eine Übernahme der Kosten.
Der Vorsitzende des Grünen Ortsverbandes in Linsengericht, Klaus Böttcher, sieht für die Gemeinde keine Möglichkeit und Verantwortung sich mit einem wesentlichen Anteil an den Kosten zu beteiligen. „Für uns steht einwandfrei fest, dass eine neue Unterführung benötigt wird. Auf der südlichen Seite des Bahnhofs liegen Linsengericht und weitere Kommunen, Parkplätze, Bike&Ride-Anlagen, eine barrierefreie Bushaltestelle und ein Gewerbegebiet der Stadt Gelnhausen. Die bereits bestehende Unterführung einige hundert Meter vom Bahnhof entfernt, stellt keine Alternative für die Nutzerinnen und Nutzer des Regionalverkehrs dar. Nach vielen Jahren kommt nun der ersehnte und dringend nötige Umbau des Gelnhäuser Bahnhofs, allerdings dürfen mit diesem keine Verschlechterungen für die Bevölkerung einhergehen. Wir fordern Verbesserungen der Barrierefreiheit und einen unmittelbaren Zugang zu den Gleisen.“
„Der Bund steht in der Verantwortung geeignete Zugänge zu den Bahnhöfen zur Verfügung zu stellen. Die Begründung, dass es sich beim derzeitigen Ausbau der Bahnstrecke nach Frankfurt um ein reines Fernverkehrsprojekt handle, kann ich nicht nachvollziehen. Der Gelnhäuser Bahnhof wird aktuell nur für den Regionalverkehr genutzt, weshalb bei einem Umbauprojekt dieser zwingend berücksichtigt werden muss. Die Nutzerinnen und Nutzer des ÖPNV werden ohne einen direkten südlichen Zugang von Linsengericht aus massiv beeinträchtigt. Dies entspricht nicht dem Anspruch der Deutschen Bahn eine attraktive Alternative zum Straßenverkehr darzustellen“, so Markus Hofmann, Landtagsabgeordneter von Bündnis 90/DIE GRÜNEN für den Main-Kinzig-Kreis.
Der stellvertretende Vorsitzende der Grünen Kreistagsfraktion und Gelnhäuser Fraktionsvorsitzende, Jakob Mähler, erklärt: „Dass Gelnhausen und Linsengericht nicht bereit sind mit der Bahn einen neuen Verkehrskreuzungsvertrag zu vereinbaren, in dessen Zuge sie 16 Mio. Euro aufbringen müssten, ist aus kommunaler Sicht vollends nachvollziehbar. Die Haushalte der Kommunen sind zur Zeit genug belastet, eine so hohe Investitionssumme würde am Ende nur zu einer Mehrbelastung der Bürgerinnen und Bürger führen. Der beidseitige Zugang ist nicht als Sanierungsprojekt zu sehen, sondern er ist vorhanden und in diesem Sinne Teil der Modernisierung der Main-Kinzig-Strecke. Die Bahn ist hier klar in der Pflicht, im Zuge des von der Bahn angestrebten und durchgeführten Ausbaus, auch die notwendige Infrastruktur zu schaffen, sodass der Gelnhäuser Bahnhof von beiden Seiten aus betretbar bleibt. Die bisherigen Begründungen seitens der Bahn, weswegen die Kosten der Unterführung von ihr nicht getragen werden müssen, sind dürftig. In der heutigen Zeit muss es darum gehen, die Hürden zum Umstieg auf den ÖPNV abzubauen und nicht darum, neue Hürden zu schaffen.“
„Gelnhausen ist der meist frequentierte Halt auf der Strecke zwischen Fulda und Hanau“, ergänzt Bernd Wietzorek, Mitglied des Ortsvorstandes der Grünen Gelnhausen und Mitglied des Magistrats. „Damit die Menschen vor Ort, vor allem diejenigen aus unserer Nachbargemeinde Linsengericht, weiterhin einen guten Zugang zum Bahnhof haben, fordern wir die Deutsche Bahn bzw. den Bund auf, die Kosten für eine durchgehende Unterführung zu tragen. Ohne eine direkte Unterführung würden künftig alle Fahrzeuge aus Richtung Linsengericht auf die Gelnhäuser Seite fahren und dort parken. Diese unnötige Verkehrsbelastung kann durch die Nutzung der Parkplatz-Infrastruktur auf der Linsengerichter Seite und einem direkten Zugang zum Bahnhof verhindert werden.“
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