Linsengericht sozial und ökologisch weiterentwickeln
Die Ortsverbände und Fraktionen von SPD und Bündnis 90/Die Grünen in Linsengericht haben sich auf einen Kooperationsvertrag für die laufende Wahlperiode geeinigt, der Schwerpunkte im Klima- und Artenschutz, bei der Nahmobilität sowie in der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum und der infrastrukturellen Entwicklung setzt. „Wir wollen Linsengericht in den nächsten Jahren sozial und ökologisch weiterentwickeln“, betonten die Verhandlungsführer:innen Astrid Rost (Fraktionsvorsitzende SPD), Anja Keilwerth-Hartlich (Fraktionsvorsitzende B‘90/Grüne), Hans Jürgen Wolfenstädter (Ortsvereinsvorsitzender SPD) und Klaus Böttcher (Ortsverbandsvorsitzender B‘90/Grüne).
Klimaschutz wird demnach in der Gemeinde als ganzheitliche Aufgabe angesehen, die unter anderem von der neu zu schaffenden Stelle eines/r Klimaschutzbeauftragten koordiniert wird. Einzelne Aspekte dazu sind unter anderem eine stärker auf Arten- und Klimaschutz bzw. Klimafolgen ausgerichtete Waldbewirtschaftung, ökologische Standards in den Baugebieten oder die stärkere Förderung Erneuerbarer Energien in der Gemeinde. Der hohe Stellenwert des Artenschutzes soll auch in der Grünpflege und der Anlage von Blühwiesen oder auch bei der Verpachtung gemeindeeigener Ackerflächen berücksichtigt werden. Dem Hochwasserschutz soll durch Risikoanalysen und Rückhaltebereiche im Wald sowie am Hasselbach Rechnung getragen werden.
Die Umsetzung eines Einheitstarifs im öffentlichen Personennahverkehr sowie priorisierter Maßnahmen aus dem Nahmobilitätskonzept sollen den Nahverkehr stärken und ebenso wie z.B. der Bürgerbus Mobilität für alle Linsengerichter Bürger:innen ermöglichen. Der Radwegebau soll gemäß dem Radwegekonzept des Main-Kinzig-Kreises außerhalb der Ortslagen vorangetrieben werden, innerorts werden Einzelmaßnahmen aus dem Nahmobilitätskonzept umgesetzt.
Bezahlbarer Wohnraum soll in Linsengericht durch eine Kooperation mit Wohnbaugenossenschaften entstehen. So planen die Kooperationspartner, im Baugebiet „Am Stückweg“ in Altenhaßlau ein Grundstück per Erbpacht der genossenschaftlichen Nutzung zur Verfügung zu stellen. Dort können zwei Mehrfamilienhäuser mit bis zu 18 Wohnungen entstehen, um unter anderem Wohnungen für Kita-Personal zu erschwinglichen Mietpreisen vorzuhalten, aber auch neue Modelle des Zusammenlebens wie z.B. Senioren-WG zu ermöglichen. Auf dem Baugelände Am Festplatz wird die Möglichkeit für Investoren geschaffen, Wohnungen mit Sozialbindung zu errichten.
Zusätzlich zu den bereits angelaufenen Projekten wie z.B. Am Stückweg, Vor der Au oder am Festplatz im Altenhaßlau sowie Weisgrund in Geislitz liegt der Fokus im Wohnungsbau auf der Weiterentwicklung in den Innenbereichen. Das Gewerbegebiet „Am Weinberg“ in Lützelhausen wird nach Genehmigung der Änderung des Flächennutzungsplans erweitert. „Die Gemeinde steht vor großen Herausforderungen“, heißt es in der Kooperationsvereinbarung. Wichtige Investitionen in Klimaschutz, Nahmobilität, in Infrastruktur und Kinderbetreuung sowie notwendige Vorhaben müssten mit einer sich verschlechternden finanziellen Situation der Gemeindekasse in Einklang gebracht werden. „Wir sind uns dieser Herausforderung bewusst, wollen aber dennoch einige wichtige Weichen stellen, um Linsengericht ökologisch und sozial fit für die Zukunft zu machen“, erklärten die Verhandlungsführer von SPD und Bündnis 90/Die Grünen bei der Unterzeichnung des Kooperationsvertrages.
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