„Wettbewerb der besten Ideen für Linsengericht“.
Bei der Konstituierenden Sitzung der neu gewählten 27 Gemeindevertreter am 22. April 2021 im Bürgersaal Eidengesäß wurde Michael Bollmann auf Wahlvorschlag der SPD-Fraktion und der Fraktion von Bündnis 90 / Die Grünen erneut mit überwältigender Mehrheit zum Vorsitzenden der Gemeindevertretung gewählt. Zu Stellvertretern wurden Erhard Hartmann (SPD), Anja Keilwerth-Hartlich (Grüne), Klaus Balzer (BGL) und Jörg Kildau (CDU) gewählt. Für die Fraktion der Grünen ist das eine Premiere in der politischen Historie der Gemeinde Linsengericht.
Auch die Benennung des Fraktionsvorsitzenden Rolf Heggen (Großenhausen) zum Versammlungsleiter mit einführender Ansprache und zum Wahlleiter für die Wahl des Vorsitzenden war eine grüne Erstvorstellung. Diese Ehre wird traditionell dem ältesten Mitglied der Gemeindevertretung zu teil. Für einen „Altersausgleich“ sorgte die Grüne Fraktion selbst, die mit der achtzehnjährigen Hannah Schilling (Lützelhausen) auch das jüngste Mitglied in der Gemeindevertretung stellt.
In seiner kurzen Ansprache sagte Rolf Heggen unter anderem: „Dies ist gerade für mich als absoluter Späteinsteiger in die kommunale Politik und als Neuling in diesem Kreis eine besondere Ehre. Vor sechs Jahren durfte ich schon einmal in der Gemeindevertretung reden, und zwar in meiner Eigenschaft als Vorsitzender des kurz zuvor gegründeten Förderkreises Hospiz Kinzigtal. Es ging um die Mitgliedschaft der Gemeinde Linsengericht im Förderkreis Hospiz. Ich habe damals lauter offene Türen eingerannt und deshalb die Sitzung natürlich noch in bester Erinnerung. Später hat die Gemeinde noch eine Zimmer-Patenschaft in unserem Hospiz übernommen. Und beide Beschlüsse waren sogar einstimmig.
Ich erzähle das nur, weil es für mich ein sehr gutes Beispiel für die Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung durch ein solches Gremium ist. Und es war und ist auch ein sehr schönes Zeichen für kommunale Solidarität mit den Schwächsten in unserer Gesellschaft, mit schwerkranken Menschen, die meist nur noch wenige Tage oder Wochen zu leben haben. Und nicht zuletzt ist es auch ein Zeichen für Empathie und Achtsamkeit.
Wenn diese Haltung, dieser Geist die Mitglieder der Gemeindevertretung grundsätzlich bei allen Anträgen, Diskussionen und Beschlüssen beseelen würde, könnte dieses ehrenamtliche politische Gremium in der Öffentlichkeit sicher an Ansehen gewinnen.
In einer Gemeindevertretung sollte es eben nicht um einen Wettstreit von Fraktionen gehen, sondern um einen Wettbewerb der besten Ideen für die weitere Entwicklung der Gemeinde. Das ist eine durchaus sportliche Aufgabe, die vor allem von Fairplay getragen werden sollte.“
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